Agiles Lernen ist Teil einer modernen Lernkultur, die auf die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Lernenden zugeschnitten ist. Dabei werden verschiedene Methoden wie z. B. digitale Tools, Barcamps oder Working out Loud eingesetzt, um ein flexibles, adaptives und motivierendes Lernumfeld zu schaffen. Erfahren Sie im Blogbeitrag, wie auch Ihr Unternehmen von agilen Lernmethoden profitieren und damit langweiligen Weiterbildungen ade sagen kann.
Warum wir neue Lernmethoden brauchen
Langweilige Weiterbildungen sollten der Vergangenheit angehören. Zum Glück findet hier im Rahmen von New Work ein Wandel statt: Der rapide Zuwachs an neuen, bunten und modernen Lernmethoden zeigt, wie sehr das Lernen und Weiterbildungen nicht nur von Unternehmen, sondern auch von den Mitarbeitenden selbst vorangetrieben werden. Lernen und vor allem lebenslanges Lernen ist im Trend! Wer den Einsatz von neuen Lernmethoden wie agilem Lernen nicht verpasst, wird auch in Zukunft wettbewerbs- und handlungsfähig bleiben.
Game On: Wie agile Lernmethoden das Lernen revolutionieren
Agiles Lernen leitet sich vom Prinzip des agilen Arbeitens ab und zielt auf die lebenslange Anpassungsfähigkeit von Menschen und Organisation. Agile Lernprozesse sind gekennzeichnet durch kurze, klar strukturierte Abläufe sowie Flexibilisierung und Individualisierung der Inhalte. Der Ansatz des agilen Lernens ist außerdem geprägt von
- Ziel- und Bedarfsorientierung
- Zusammenarbeit
- Selbststeuerung und
- Dynamik
Im agilen Umfeld findet das Lernen in der Regel selbstgesteuert und in einem stärkeren Maße über soziale Medien statt. Die Lernenden profitieren von der Autonomie und Flexibilität bei der Wahl der Lernmethoden und -inhalte. Dadurch wird es leichter, sich auf individuelle Vorlieben und Bedürfnisse zu konzentrieren. Hier spielen digitale Tools und Plattformen sowie die Zusammenarbeit mit anderen Lernenden und Experten eine wichtige Rolle.
Doch nur Buzzword-Alarm?
Schrillt bei Ihnen jetzt schon der Buzzword-Alarm? Ist agiles Lernen wieder nur eine von vielen Modeerscheinungen, die so schnell gehen wird, wie sie gekommen ist? Auf keinen Fall! Agiles Lernen hat einen seriösen und wichtigen Hintergrund. Verschiedene Studien und Praxisbeispiele zeigen, dass Agiles Lernen nicht nur ein Buzzword ist, sondern einen echten Mehrwert für die Weiterbildung und die berufliche Entwicklung hat. So zeigt z. B. die Global Sentiment Survey 2021 des E-Learning-Anbieters Donald H. Taylor deutlich, dass agile Lernmethoden zu den wichtigsten Trends in der Weiterbildung zählen und als Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation und Wettbewerbsfähigkeit angesehen werden.
Die Vorteile von agilem Lernen
Da sich Technologien und Geschäftsprozesse immer schneller ändern, ist es wichtig, Personal kontinuierlich weiterzubilden. Und dabei spielt agiles Lernen eine ganz zentrale Rolle:
- Flexibilität: Agile Lernmethoden ermöglichen es Ihrem Unternehmen, sich schnell an neue Bedingungen und Anforderungen anzupassen.
- Effektivität: Mit agilen Lernmethoden können Sie Ihre Schulungsprogramme auf die individuellen Bedürfnisse der Lernenden abstimmen. Und wenn die Weiterbildung aus Sicht des Lernenden wirklich sinnvoll ist, bleibt das Gelernte eher im Kopf!
- Verbesserte Teamarbeit: Agiles Lernen fördert die Zusammenarbeit und Interaktion zwischen den Lernenden. Das wiederum stärkt den Zusammenhalt im Team – und Zusammenhalt motiviert.
- Innovationsfähigkeit: Ganz neue Ansätze beim Lernen helfen, auch mal out of the box zu denken. Agile Lernmethoden fördern die Kreativität und Innovationsfähigkeit Ihrer Mitarbeitenden. So lassen sich auch Probleme lösen, die vorher viel zu verstrickt gewirkt haben.
- Kostenreduzierung: Viele agile Lernmethoden kommen ohne zeitaufwendige Schulungen aus. Das reduziert die Zeiten, in denen Mitarbeitende nicht arbeiten – und spart gleichzeitig Reisekosten.
- Nachhaltigkeit: Last but not least ist der agile Ansatz durch digitale Technologien oder virtuelle Lernumgebungen nachhaltiger. Denn wer den Trainingsraum online abrufen kann, muss nicht erst per Auto oder gar Flugzeug durchs Land reisen.
Agiles Lernen im Unternehmen: Schon lange Realität oder noch in den Kinderschuhen?
Trendthemen wie Digitalisierung, New Work, Arbeit 4.0 oder eben das agile Lernen verändern die Arbeits- und Unternehmenswelt. Damit einher geht auch, dass auch Mitarbeitende immer weiter lernen müssen. Kompetenzaneignung und -entwicklung sind Voraussetzung für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen. Außerdem braucht es ein passendes Mindset, das geprägt ist von Selbstwirksamkeit und Entwicklungsfähigkeit.
„Die Welt wird sich nie wieder so langsam drehen, wie aktuell und daher führt für Unternehmen kein Weg mehr an Agilität vorbei.“ Dieses Zitat ist Ralf Mittermayr, CEO der Saubermacher Dienstleistungs AG, zuzuschreiben. Er hat recht: Der Trend zu mehr Agilität ist klar wahrnehmbar. Viele Unternehmen haben erste Erfahrungen mit agilen Konzepten gemacht. Die Agilitätsstudie von BearingPoint stellte 2019 fest, dass bereits 78 % der Befragten agile Methoden in ihren Teams einsetzten. Tendenz steigend.
Agiles Lernen: Für wen? Für alle!
Agiles Lernen ist für alle geeignet. Besonders dann, wenn Mitarbeitende in schnelllebigen und sich oft verändernden Arbeitsumfeldern agieren oder aber in Branchen arbeiten, in denen Innovation und Anpassungsfähigkeit von entscheidender Bedeutung sind.
Moderne Lernkultur und agiles Lernen sollten Hand in Hand gehen, da sich beide Konzepte bedingen, unterstützen und vor allem verstärken. In einer modernen Lernkultur trifft agiles Lernen auf fruchtbaren Boden und kann eine ideale Umgebung für Kreativität und Innovation sein. Umgekehrt kann die Einführung agiler Lernmethoden den Weg für eine moderne Lernkultur bereiten.
Effektives Lernen durch klare Rollenverteilung
Agiles Lernen im Unternehmen wird durch vier Rollen gekennzeichnet:
1. Das Lernteam:
Das Lernteam bildet sich aus Personen, die zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Lernziel zu erreichen. Das Lernteam besteht am besten aus Mitgliedern mit unterschiedlichen Fähigkeiten und Erfahrungen. Es ist selbstorganisiert und trägt die Verantwortung für die Durchführung, Planung und Evaluierung der Lernprozesse.
2. Der Auftraggeber:
Im Normalfall kommt der Auftrag zu einem agilen Lernprojekt von einer Führungskraft, die eine Kompetenzlücke entdeckt hat. Der Auftraggeber benennt den Kompetenzbedarf, erteilt den Auftrag, stellt die Ressourcen zur Verfügung und nimmt das Ergebnis ab.
3. Der fachliche Begleiter:
Fachliche Begleitung erfährt das Lernteam meist von einem Experten im Unternehmen oder von Kollegen mit Erfahrungsvorsprung. Er oder sie stellt Quellen und Inhalte bereit und gibt Feedback.
4. Methodische Begleitung:
Diese Rolle wird typischerweise von der Personalentwicklung, von Ausbildern oder Personalreferenten übernommen. Der methodische Begleiter steuert den kompletten Prozess der Vorbereitung und Durchführung, bis hin zum Abschluss des agilen Lernprojekts und unterstützt alle Beteiligten darin, ihre Rolle auszufüllen.
Von der Theorie zur Praxis: 10 Beispiele für agile Lernformate
Mittlerweile existieren viele agile Lernformate, die einzeln oder in Kombination je nach Bedarf angewendet werden können, um den agilen Lernprozess zu unterstützen oder zu optimieren. Hier sind zehn Beispiele:
Barcamp: Beim Barcamp gibt es keinen festgelegten Tagesablauf und keine Agenda. Die Teilnehmenden selbst bestimmen den Ablauf und die Themen. Barcamps steigern die Kreativität, helfen beim Netzwerken und motivieren dazu, sich selbst einzubringen. Außerdem bietet der Austausch eine dynamische und unterhaltsame Art des Lernens.
Working out loud: Bei der Methode Working Out Loud (WOL) geht es darum, seine Arbeit öffentlich zu teilen und sich somit zu vernetzen. Dank Erfahrungsaustausch, gegenseitiger Motivation und Unterstützung lassen sich Ziele schneller und einfacher erreichen.
Lernsprints: Ein vorher bestimmtes Lernziel wird innerhalb einer kurzen, festgelegten Zeit erreicht. Wichtig sind hier Zusammenarbeit, Feedback-Schleifen und Reflexion.
Design Thinking: Das Design Thinking wird vor allem in der Produktentwicklung, aber auch im Lernkontext verwendet, um kreative Lösungen zu finden.
Scrum: Ein agiles Framework, das häufig in der Softwareentwicklung eingesetzt wird, aber auch in anderen Bereichen genutzt werden kann, um komplexe Projekte in kurzen Sprints zu bearbeiten.
Kanban: Kanban visualisiert Arbeitsprozesse, um sie zu optimieren und Engpässe und Flaschenhälse schnell zu erkennen.
Peer-to-Peer-Lernen: Vom Einzelkämpfer zur Gruppe: Hier lernen Menschen miteinander und teilen ihr Wissen, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ganz ähnlich ist das Pair Programming aus der agilen Softwareentwicklung: Zwei Entwickler arbeiten gemeinsam an einer Aufgabe. Sie unterstützen sich gegenseitig und tauschen sich ständig aus.
Action Learning: Eine Methode des agilen Lernens, bei der Lernen durch praktisches Handeln im Arbeitskontext stattfindet. Hierbei werden konkrete Probleme und Herausforderungen gelöst, während gleichzeitig neue Fähigkeiten und Kompetenzen erworben werden.
Virtual Reality: Agiles Lernen und Virtual Reality gehen Hand in Hand, da beide Methoden auf interaktive und immersive Lernerfahrungen setzen. Das fördert das Verständnis und die praktische Anwendung des Gelernten.
Agil lernen in virtuellen Lernumgebungen
Die Kombination von agilen Lernmethoden mit Virtual Reality Technologie bietet einige Vorteile. Lernende können in virtuellen Umgebungen realistische Erfahrungen machen, komplexe Sachverhalte besser verstehen und durch Feedback und Evaluation eine kontinuierliche Optimierung des Lernprozesses erreichen. Durch diese Kombination kann agiles Lernen noch effektiver und zeitgemäßer gestaltet werden.
Für die erfolgreiche Implementierung eines geeigneten Lernprogramms gilt es zuerst zu ermitteln, für welchen Zweck Sie VR-basierte agile Lernmethoden einsetzen wollen. Ein Beispiel könnte die Schulung von Angestellten in gefährlichen Situationen sein, in denen eine realistische Umgebung benötigt wird. VR können Sie dabei nahtlos in agile Lernmethoden integrieren – z. B. in Barcamps –, um die Zusammenarbeit und den Austausch von Wissen zwischen Kollegen zu fördern.
Stellen Sie sicher, dass der erstellte VR-Content auf die Bedürfnisse der Lernenden und des Unternehmens abgestimmt ist. Es sollte ein Gleichgewicht zwischen dem Lernziel und der Unterhaltungswirkung des Inhalts gefunden werden, um das Engagement der Mitarbeiter zu erhöhen. Außerdem ist ein Feedback-System hilfreich, um den Lernerfolg zu messen und gegebenenfalls Verbesserungen vorzunehmen. VR EasySpeech etwa bietet sowohl die Möglichkeit der KI-gestützten Messung als auch der individuellen Content-Erstellung.
Fazit: Agiles Lernen und Virtual Reality: Das Beste aus beiden Welten
Agiles Lernen ist eine innovative und vielversprechende Methode, um langweilige und ineffektive Weiterbildungen zu vermeiden und eine moderne Lernkultur zu etablieren. Indem die Lernenden in den Fokus gestellt werden und ihnen eine flexible und anpassungsfähige Lernumgebung geboten wird, können sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten schnell und effektiv erweitern.
Virtual Reality bietet eine passende Ergänzung zum agilen Lernen. Durch den Einsatz von VR können Lernende aus der gewohnten Umgebung ausbrechen und ihre Fähigkeiten vor neuen und realitätsnahen Umgebungen unter Beweis stellen. VR bietet direktes und individuelles Feedback, wodurch Lernende die Möglichkeit zur kontinuierlichen (Selbst)-Optimierung haben. Zusammen ergeben agiles Lernen und Virtual Reality ein leistungsstarkes Werkzeug für die Bildung und die Zukunft der Arbeit.
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