Warum ist argumentieren lernen wichtig? Erfolgreich Diskutieren dient dazu, Autorität zu vermitteln und den eigenen Standpunkt zu verdeutlichen. Das ist sowohl im beruflichen als auch im privaten Umfeld entscheidend. Menschen hören nicht auf den Klügsten, sondern auf den, der den klügsten Eindruck macht.
Und im Laufe Ihres Lebens werden Sie immer wieder in Situationen kommen, in denen genau dieser Eindruck zählt. Sei es im entscheidenden Bewerbungsgespräch, in dem Sie sich gegen Ihre Konkurrenten durchsetzen müssen, beim Überzeugen Ihrer Teamkollegen mit einer genialen Marketingstrategie oder bei einer hitzigen politischen Diskussion am Esstisch Ihrer Familie. Gut argumentieren muss dann erstmal gelernt sein – für den redegewandten Manager ebenso wie für das introvertierte Familienmitglied.
Kann ich überhaupt argumentieren lernen?
Die Antwort lautet: Ja! Denken Sie an Ihre Schulzeit zurück, als im Deutschunterricht das Argumentieren geübt wurde. Gruppen wurden in Pro- und Contra-Teams aufgeteilt, Diskussionen mündlich oder schriftlich vorbereitet und anschließend bewertet. Solche Übungen bereiten auf das Erwachsenenleben vor, aber im Gegensatz zu Fähigkeiten wie Schwimmen oder Radfahren, die oft automatisch ins Blut übergehen, reicht es nicht aus, das Argumentieren nur in der Schule zu üben. Regelmäßiges Argumentieren lernen ist daher unerlässlich, um die Durchsetzungskraft in Diskussionen zu stärken, das Selbstbewusstsein zu fördern und die beruflichen Chancen zu verbessern.
Ein Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie sind Produktmanager und haben eine tolle Produktidee, die vom Entwicklungsteam umgesetzt werden soll. Haben Sie gute Argumente, warum das Entwicklungsteam die Ressourcen in Ihre Produktidee stecken sollte und nicht in eine andere?
Falls jetzt Zweifel aufkommen, gibt es einfache Tricks, um sich auf Diskussionen vorzubereiten und beim Argumentieren lernen mit Selbstvertrauen und Überzeugung aufzutreten.
Mit diesen Tipps steht Ihrer Argumentation nichts mehr im Weg
Die Kunst des Argumentierens ist alles andere als eine angeborene Begabung. Sie ist vielmehr eine erlernbare Fähigkeit, die durch Übung und bewusste Vorbereitung verbessert werden kann. Bei der Entwicklung dieser Fertigkeit sind jedoch einige wichtige Aspekte zu beachten:
Erst informieren, dann argumentieren lernen
Eine überzeugende Argumentation kommt selten ohne Vorbereitung aus. Wenn Sie wissen, dass z.B. im Beruf eine Diskussion auf Sie zukommt, haben Sie den Vorteil, dass Sie sich vorbereiten können. Stellen Sie sich dazu folgende Fragen: Was will ich eigentlich sagen? Was ist der Kern meiner Meinung und wofür stehe ich? Denn um andere von Ihrer Meinung zu überzeugen, müssen Sie selbst überzeugt sein!
Wenn Ihre Meinung klar ist, geht es beim Argumentieren lernen auch darum, Ihre These präzise zu formulieren. Warum ist das so wichtig? Eine klare These entscheidet darüber, ob Sie die Aufmerksamkeit Ihrer Zuhörer gewinnen und ihnen vermitteln können, warum das Diskussionsthema wichtig ist.
Um die Aufmerksamkeit und das Interesse der Zuhörer während der gesamten Präsentation aufrechtzuerhalten, ist eine logische und verständliche Gliederung der nächste entscheidende Schritt. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Argumente nicht alle auf einmal vorbringen. Stattdessen sollten sich die einzelnen Argumente gegenseitig stützen und gleichzeitig Raum für die Aussagen der Gegenseite lassen.
Welche Argumenttypen gibt es?
Diese sechs Argumenttypen können beim Ausarbeiten Ihrer Diskussion hilfreich sein:
- Das Faktenargument basiert auf nachprüfbaren Informationen und Tatsachen. Diese stammen entweder aus eigenen Erfahrungen oder aus fundierten wissenschaftlichen Belegen. Sie können dafür z. B. seriöse Nachrichtenmeldungen verwenden.
- Das Autoritätsargument stützt sich auf Experten aus einem spezifischen Fachgebiet. Die Argumente basieren auf Theorien und Aussagen anerkannter Wissenschaftler, Politiker oder Ökonomen.
- Das Wertargument leitet sich aus moralischen und gesellschaftlichen Normen ab. Ethische Überlegungen wie die Bedeutung demokratischer Werte und Meinungsfreiheit, gehören zu dieser Form der Argumentation.
- Das Logikargument verwendet logische Schlussfolgerungen, die idealerweise zu einer Aussage führen, die für jeden überprüfbar ist und klar zeigt, ob sie wahr oder falsch ist.
- Das indirekte Argument greift das Argument der Gegenseite an und widerlegt dieses dadurch, dass es nicht logisch ist, auf falschen Fakten beruht oder sich widersprüchlich zu anderen angeführten Argumenten verhält.
- Das analogisierende Argument verknüpft das Hauptthema mit einem anderen Bereich. Ein Vergleich wird gezogen, um die ursprüngliche These zu unterstützen, gegebenenfalls auch in Form einer Metapher. So wird die Argumentation besonders nachvollziehbar.
Sie wollen das Argumentieren lernen effektiv angehen? Dann können Sie sich von der oben erwähnten Schulübung inspirieren lassen. Identifizieren Sie die Argumente, die Sie am überzeugendsten finden, und überprüfen Sie sie auf mögliche Schwachstellen. Diese kritische Reflexion gibt Ihnen nicht nur Sicherheit im Umgang mit dem Thema, sondern ermöglicht es Ihnen auch, die Standpunkte der Gegenseite besser einzuschätzen und sich entsprechend auf mögliche Gegenargumente vorzubereiten. Und wie entkräften Sie Gegenargumente? Indem Sie Ihre These mit fundierten Fakten untermauern.
Behaupten – Begründen – Belegen
Gut argumentieren lernen, ist mehr als nur einen eigenen Standpunkt zu formulieren. Es kommt auf die einzelnen Fakten an, mit denen man seine These untermauern kann. Die bloße Behauptung, eine bestimmte Methode spare einem Unternehmen Kosten, bleibt zunächst eine leere Behauptung. Erst durch konkrete Fakten wird diese Behauptung zum Beweis. Eine unabhängige wissenschaftliche Studie, die nachweist, dass mit dieser Methode tatsächlich Einsparungen möglich sind, verleiht Ihrer Argumentation wesentlich mehr Überzeugungskraft.
Auch ohne eine solche Studie können Sie Vergleiche anstellen: Wurde die Methode bereits von anderen Unternehmen oder Niederlassungen erfolgreich angewendet? Wie sehen dort die Zahlen aus?
Als Hilfestellung gilt: Ein gutes Argument besteht in der Regel aus den drei großen „B“ - Behauptung, Begründung, Beispiel.
Ein Tipp: Verwenden Sie anschauliche Beispiele, um Ihre Argumentation lebendiger zu gestalten! Diese bleiben im Gedächtnis Ihres Publikums eher haften als rein sachliche Argumente.
Keine Bange vor Gegenargumenten!
Bevor Sie mit der Argumentation beginnen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie auf Gegenargumente stoßen werden. Auch hier zählt die Vorbereitung: Identifizieren Sie die Einwände möglichst im Vorfeld und sprechen Sie diese während der Argumentation direkt an, bevor es jemand anderes tun kann. Das zeigt, dass Sie die Gegenseite verstehen, und Sie wirken glaubwürdiger, weil Sie nicht nur auf Ihrer eigenen Sicht der Dinge beharren.
Nutzen Sie zur Identifikation möglicher Einwände doch einmal ChatGPT! Nachdem Sie Ihre Argumente gesammelt und sortiert haben, fragen Sie den Chatbot einfach nach zielgruppenspezifischen Gegenargumenten, um sich effektiv vorzubereiten und weitere Ideen oder Argumente zu sammeln. Zum Beispiel: Welche Einwände könnte der Betriebsrat/die IT/die Geschäftsführung etc. zum Thema XY haben? Welche Herausforderungen und Rückfragen könnten zum Thema XY auftauchen? Lassen Sie sich von der KI inspirieren, um Ihren Vortrag noch wirkungsvoller zu gestalten!
Und wenn die Argumentation im Nachhinein doch scheitert? Kein Problem. Lernen Sie stattdessen, mit Misserfolgen und Kritik umzugehen. Außerdem können Sie so reflektieren, was Sie beim weiteren Argumentieren lernen verbessern und üben können.
Argumentieren lernen – Übungen
Wie heißt es so schön? Übung macht den Meister – das gilt auch für das Argumentieren lernen. Allerdings hängt der Erfolg einer Diskussion nicht nur von den Argumenten selbst ab. Körpersprache und Stimme sind ebenso entscheidende Werkzeuge, die Sie während Ihrer Argumentation geschickt einsetzen können.
Apropos Argumentieren lernen: Lassen Sie die Körpersprache nicht außer Acht
Eine positive Körperhaltung spielt eine entscheidende Rolle bei der Wahrnehmung durch Ihr Gegenüber. Stehen Sie gerade und strahlen Sie Präsenz aus? Unterstreichen Sie Ihre Argumente durch Mimik und Gestik? Und halten Sie Blickkontakt oder wandert Ihr Blick ziellos durch den Raum?
Eine aufrechte Körperhaltung und der gekonnte Einsatz von Mimik und Gestik wirken nicht nur souverän, sondern verleihen Ihren Argumenten mehr Nachdruck. Möchten Sie beim Argumentieren lernen auch Ihre Körperhaltung verbessern? Probieren Sie doch einmal die "Wasserträger"-Übung. Legen Sie sich einen Gegenstand, zum Beispiel einen Sack Reis, auf den Kopf und bewegen Sie sich durch den Raum. Diese Übung schult nicht nur das Gleichgewicht, sondern auch die Koordination und die aufrechte Haltung.
Nutzen Sie Ihre Stimme für mehr Überzeugungskraft
„Der Körper führt, die Stimme folgt“, lautet ein inspirierendes Zitat der Stimmtrainerin Isabel Garcia. Das bedeutet, dass Ihre Körperhaltung einen großen Einfluss auf Ihre Stimme und Ihr Selbstbewusstsein hat. Und das wiederum wird von Ihrem Gegenüber wahrgenommen. Denn mit einer klaren und überzeugenden Stimme rücken Sie sich nicht nur während einer Argumentation ins rechte Licht, sondern fesseln auch Ihr Publikum, das Ihnen so leichter folgen kann.
Um eine überzeugende Stimme zu entwickeln, können Atemtechniken und Stimmtraining hilfreich sein. Hier eine einfache Übung, die Sie sowohl beim Argumentieren lernen als auch vor jeder Argumentation oder Präsentation durchführen können: Atmen Sie bewusst ein und aus, um aufkommende Nervosität zu vertreiben und sich zu beruhigen. Stellen Sie sich nun vor, Sie und Ihre Stimme befinden sich oben auf einer Rutsche und gleiten Ton für Ton nach unten. Durchlaufen Sie mit Ihrer Stimme die gesamte Bandbreite von den höchsten Tönen bis hinunter zu den tiefen, resonanten Bässen. Wiederholen Sie diese Übung so oft wie nötig, um Ihre Stimme zu entspannen und zu lockern.
Besser argumentieren lernen in Virtueller Realität
Stellen Sie sich vor, Sie müssen zum Thema „Nachhaltigkeitsinitiativen im Unternehmen“ argumentieren. Sie stehen vor 10 Leuten im Meetingraum, die Sie mit erwartungsvollen Augen ansehen. Die Nervosität steigt – jetzt müssen Sie abliefern.
Genau das funktioniert in VR. In einer realitätsnahen Umgebung präsentieren Sie Ihre Argumente und erhalten anschließend Feedback zu Blickkontakt, Pausensetzung, rhetorischen Fähigkeiten und vielem mehr. Und hier setzt auch VR EasySpeech an! Erprobte Übungen wie „Souverän argumentieren“ bieten Ihnen abwechslungsreiche Trainingsmöglichkeiten und genügend Sicherheit, um sich gegen gegnerische Einwände zu wappnen und Durchsetzungsvermögen zu erlangen. Setzen Sie dazu einfach die VR-Brille auf und tauchen Sie ein in eine sichere Atmosphäre, in der Sie Ihre Argumentation durchspielen, üben und perfektionieren können. Darüber hinaus bieten Ihnen die Programme von VR EasySpeech kreative Einstiege und kontinuierliche Lerneffekte, um durch beständiges Argumentieren lernen, Ihr Publikum in der Praxis zu überzeugen und als Sieger oder Siegerin aus der Argumentation hervorzugehen.
Fazit
Argumentieren lernen bedeutet nicht nur, seinen Standpunkt zu vertreten, sondern auch aktiv zuzuhören und auf andere einzugehen. Durch gezielte Übungen kann die Kunst des Argumentierens erlernt und kontinuierlich verbessert werden. Virtual Reality präsentiert sich dabei als zeitgemäße Lernplattform, die nicht nur im beruflichen Kontext, sondern auch im privaten Umfeld erfolgreiche Kommunikation ermöglicht und in einer vernetzten Welt souveränes und überzeugendes Auftreten fördert.
Ist Virtual Reality Training etwas für Sie oder Ihr Unternehmen? Gerne beraten wir dabei, wie VR EasySpeech nach den eigenen Bedürfnissen eingesetzt werden kann – kostenlos und unverbindlich.