Expertentipps von Michael Stock
Im heutigen Interview sprechen wir mit Michael Stock. Mit seinem Unternehmen #THINK.START VR unterstützt er als VR-Trainer Unternehmen und Mitarbeitende dabei, VR in der Praxis erfolgreich einzuführen und zu nutzen. Außerdem bildet er zukünftige VR-Trainer:innen aus. Michael kennt die typischen Hürden bei der Einführung von VR und erklärt, wie man sie meistert. Wir werden auch darüber sprechen, wie VR die Personalentwicklung bereits verändert hat und was die Zukunft bringt.
Starten wir mit der Einführung von Virtual Reality im Unternehmen. Wenn Firmen VR intern etablieren möchten, haben nur wenige die Möglichkeit, sich Rat von einem Experten wie dir zu holen. Aber wir können heute auf dein Know-how zugreifen! Verrätst du uns Best Practices? Worauf sollten Unternehmen unbedingt achten, wenn Sie VR-Anwendungen einführen?
Der erste Schritt ist groß zu denken, aber dann klein anzufangen. Denn Unternehmen unterschätzen bei der Einführung von Virtual Reality, dass viele Mitarbeitende noch gar nicht so weit sind.
Deshalb starten wir im Kleinen mit Interessierten, geben einen Ein- und Überblick über alles, was machbar ist. Im nächsten Schritt versuchen wir mit unseren Netzwerkpartnerinnen und -partnern Lösungen zur Verfügung zu stellen, die schrittweise im Unternehmen implementiert werden können. So entstehen mit der Zeit nicht nur Wissen, sondern auch konkrete unternehmensspezifische Ideen, wie VR in der Praxis genutzt werden soll. Das sind dann Szenarien wie zum Beispiel das Rhetorik-Training.
Ist VR-Training denn für alle Zielgruppen im Unternehmen geeignet?
Inhaltlich schon, denn wir haben eine Vielzahl von Themen, die wir in und mit Virtual Reality im Unternehmen realisieren können. Obwohl es eine Technologie für die Breite ist, muss man sich trotzdem im Klaren sein, dass der Zugang nicht allen Personen möglich ist, wenn zum Beispiel Seheinschränkungen bestehen.
Auf der anderen Seite können Menschen die Technologien nutzen, denen ähnliche Erfahrungen zuvor verwehrt blieben. Zum Beispiel können gefährliche Ausnahmeszenarien sicher nachstellen oder Maschinen visualisieren werden, die sonst nur schwer erreichbar sind. So können wir flächendeckend, aber individuell Personalentwicklung betreiben.
Zum Thema Personalentwicklung in und mit VR bietest du regelmäßig Webinare an. Es geht immer auch um die Frage, wie VR in der Praxis aussehen und sinnvoll genutzt werden kann. Wie hat VR die Personalentwicklung bereits verändert?
„Verändert“ möchte ich noch gar nicht sagen, denn wir sind noch ganz am Anfang. Aber zumindest wurde das Bewusstsein geöffnet, dass mit dieser Technologie eine ganze Menge machbar ist.
Wir versuchen in unseren Webinaren aufzuzeigen, in welchem Bereich des Lebenszyklus eines Mitarbeitenden Virtual Reality im Unternehmen eingesetzt werden kann. Da gibt es oft diese Aha-Momente: „Okay, es passt ja überall“. Angefangen von dem Moment, in dem sich ein Mitarbeitender für das Unternehmen entscheidet oder interessiert, bis hin zum Ausscheiden eines Mitarbeitenden aus einem Unternehmen – es gibt viele Phasen, in denen ich VR entsprechend einbinden kann.
Wir stehen also noch am Anfang. Wagen wir gemeinsam den Blick in die Zukunft. Wie sieht deiner Einschätzung nach die Zukunft von VR in der Personalentwicklung aus?
Ich bin sicher, dass es in den nächsten Jahren in jedem HR-Bereich eine Person geben wird, die sich mit VR auskennt, im Idealfall den Transfer zum Learning and Development leistet und dafür sorgt, dass die Mitarbeitenden in und mit Virtual Reality lernen können.
Für den ersten Schritt braucht man vielleicht drei Jahre. Für den nächsten vielleicht fünf bis zehn Jahre, bis Virtual Reality im Unternehmen wirklich angekommen ist. Spannend ist, dass es mittlerweile einen Ausbildungsberuf „Gestalterinnen und Gestalter für immersive Medien“ gibt, der eindeutig signalisiert, das die Technologie etabliert ist.
Sie entwickelt sich immer weiter und dadurch wird es immer mehr Unternehmen geben, die interessante Lösungen auf den Markt bringen. Im Gegenzug dazu wird es dann auch immer mehr Unternehmen geben, die sich für diese Technologie interessieren, sodass ein positiver Kreislauf entsteht.
Zurück in die Gegenwart. Du hast schon viele Unternehmen dabei unterstützt VR in der Praxis einzuführen, bist nah an User:innen von VR-Trainings dran. Kannst du Einblick in eine Erfolgsgeschichte geben?
Eine echte Bereicherung war die Einbindung im Eisenbahnkontext, konkret im Hard-Skill-Training. Die Lernenden sollten mit der Technologie vertraut gemacht werden, damit sie diese sicher einsetzen können.
Eisenbahnerinnen und Eisenbahnern sagt man eher das Interesse an Hardware, also an der Eisenbahn, zu und weniger an der Technologie. Es war faszinierend, zu sehen wie die Teilnehmenden am Ende trotzdem die Detailtreue und die Umsetzungsmöglichkeiten lobten.
Im Bereich Training ist das Rhetoriktraining spannend. Die Angst auf einer Bühne zu stehen und die Sorge davor, vor Menschen zu sprechen, kann dank Anwendungen wie VR EasySpeech und durch permanentes Training in einem entsprechend geschützten Bereich überwunden werden.
Ich vermute die Anwendung für die Eisenbahn wurde eigens entworfen und gebaut. Aber es gibt auch Anwendungen, die theoretisch jedes Unternehmen einsetzen könnte. Welche Anwendungen empfiehlst du?
Im ersten Schritt empfehle ich immer den Bereich der Kollaboration, also das Zusammenarbeiten im virtuellen Raum. So kann Virtual Reality im Unternehmen zunächst spielerisch erlebt werden und die Personen können rumprobieren, bevor ich in eine inhaltliche Arbeit einsteige.
Im nächsten Schritt, wenn es dann darum geht, auch in entsprechende Trainingsszenarien einzusteigen, ist es wertvoll, Lösungen zu haben, die auch einen Mehrwert bieten. Dazu gehört zum Beispiel:
- VR EasySpeech (https://www.training-vr.de) mit dem Rhetorik-Training
- 3spin Learning (https://www.3spin-learning.com/de/) mit der Möglichkeit, Lösungen individuell umzugestalten und
- eine Kreativlösung wie Shapes XR (https://www.shapesxr.com/), die Prototyping ermöglicht.
Sehr faszinierend ist die aktuelle Entwicklung rund um das Thema Einbindung von Künstlicher Intelligenz. Dadurch erhalte ich ein gezieltes Feedback zu meiner Rhetorik oder den Gesprächen, die ich in und mit VR übe, und kann mich dort gezielt weiterentwickeln.
Vielen Dank für die Insights, Michael! Jetzt ist es deutlich klarer, wie VR in der Praxis aussehen kann und worauf man bei der Einführung achten sollte. Im zweiten Teil unseres Interviews geht es um die VR-Trainer-Ausbildung, warum sie sich lohnt und für wen sie geeignet ist.
Ist Virtual Reality Training etwas für Sie oder Ihr Unternehmen? Gerne beraten wir dabei, wie VR EasySpeech nach den eigenen Bedürfnissen eingesetzt werden kann – kostenlos und unverbindlich.