Künstliche Intelligenz ist gekommen, um zu bleiben: Inzwischen nutzt jedes dritte Unternehmen KI-Lösungen im Personalbereich. Wie solche Lösungen aussehen können, das weiß Weiterbildungsexpertin Caroline Otto. Im Interview verrät sie Spannendes über aktuelle Trends im Bereich der KI- und VR-gestützten Weiterbildung, warum soziale und kommunikative Skills gerade in Zeiten von KI immer wichtiger werden – und wie uns Virtuelle Realitäten auf echte Naturkatastrophen vorbereiten können.
Hallo Caro! Du bist Weiterbildungsexpertin beim Verlag Dashöfer und bist eine treibende Kraft hinter dem VR-Programm VR EasySpeech. In deinem Job spielt Künstliche Intelligenz eine wichtige Rolle. Kannst du uns mehr darüber erzählen?
KI ist natürlich gerade ein brandaktuelles und sehr spannendes Thema. Wir beobachten da ein dauerhaftes und steigendes Interesse: In diesem Jahr bewerten 64 % der Unternehmen die aktuelle KI-Entwicklung positiv und gerade im Bereich der Personalarbeit arbeitet inzwischen jedes dritte Unternehmen mit KI, zum Beispiel im Bereich der Weiterbildung. Und genau hier arbeite ich: Wir nutzen Künstliche Intelligenz für unser VR-Tool, mit dem man rhetorischen Skills trainieren kann. Man hält dabei einen Vortrag in der VR-Brille und erhält anschließend eine genaue Auswertung, anhand derer man sich verbessern kann: Wie deutlich habe ich gesprochen, war meine Redegeschwindigkeit angemessen, habe ich zu viele Füllwörter benutzt? Hier kommt die KI ins Spiel, denn die misst diese und weitere Metriken und gibt dann ein persönliches und individuelles Feedback an den User oder die Userin. Das ermöglicht ein ganz flexibles und persönliches Lernerlebnis. KI spielt also bei uns eine entscheidende Rolle, bleibt aber auch immer gepaart mit unserer menschlichen Expertise.
Man sieht: Als Weiterbildungsexpertin hast du einen scharfen Blick für aktuelle Trends in der Weiterbildung. Von welchen Tools und Technologien werden wir deiner Meinung nach in Zukunft mehr sehen?
Gerade waren wir als VR-EasySpeech-Team auf der Learntec und haben wieder einmal gesehen, dass das Thema VR-Weiterbildung immer präsenter wird, besonders im Zusammenspiel mit KI-Lösungen, wie wir sie ja auch nutzen. Derzeit ist KI zwar ein treibender Faktor, wird aber nur sehr punktuell in einzelnen Anwendungen eingesetzt. In Zukunft wird sich das womöglich ändern und KI flächendeckender genutzt werden. Weiterbildung ist ja seit jeher ein wichtiges Thema, und alle Tools und Technologien, die Trainings persönlicher, flexibler und moderner gestalten, sind heutzutage sehr gefragt. Wir konzentrieren uns auf Soft-Skill-Weiterbildungen, da gute Kommunikation und soziale Skills insbesondere in einer digitalen und auch KI-gefüllten Welt immer wichtiger werden. Es gibt aber auch VR-Schulungen für Hard Skills. Da lernt man dann zum Beispiel, spezielle Maschinen zu steuern, zu schweißen oder Operationen durchzuführen.
Gerade in den "Pandemie-Jahren" von 2020 bis 2022 hat es ja einen großen digitalen Sprung im Arbeitsalltag gegeben. Unternehmen, die schon vor dem Notbedarf gut aufgestellt waren, was Homeoffice, Online-Konferenzen und andere digitale Lösungen angeht, hatten einen deutlichen Vorteil gegenüber Unternehmen, die das alles erst aus dem Boden stampfen mussten. Glaubst du, dass es bei VR ähnlich aussieht und Unternehmen sich jetzt schon damit beschäftigen sollten, statt abzuwarten, wohin der Trend-Wind weht?
Die Akzeptanz für neue Technologie wächst mit der Zeit. Deshalb macht es meiner Meinung nach Sinn, Neuerungen wie VR eher entspannt früher als später unter Zeitdruck einzuführen. Dabei sollte man aber unbedingt bedenken: Die Einführung muss gut durchdacht und vorbereitet sein und kein Schuss ins Blaue, sonst kann es sein, dass eine Technologie "verbrannt" wird. Dabei helfen wir Unternehmen auch, das ist für uns sehr wichtig. Übrigens kann VR auch auf Notstände und sogar Katastrophen vorbereiten, etwa auf Tsunamis in Indonesien.
Bei Naturkatastrophen ist die Sache klar: VR geht vor! Doch wie sieht es bei allem anderen aus? Was kann virtuelle, digitale und künstlich intelligente Weiterbildung, was das "klassische" Wochenendseminar nicht kann? Wo siehst du die wichtigsten Vorteile für Unternehmen?
Neben der Flexibilität und dem individualisierten Feedback sehe ich bei der VR-Weiterbildung noch zwei ganz wichtige Aspekte. Erstens: Teams, die anderen während der Arbeitszeit Inhalte und Skills vermitteln können, sind in Unternehmen oft dünn besetzt. Es gibt keine 1-zu-1-Betreuung, weil das natürlich viele Ressourcen bindet. Das kann die VR-Brille übernehmen – und das wertfrei, also ohne, dass man sich Sorgen machen muss, dass man mit einem Trainer oder einer Trainerin auf der persönlichen Ebene vielleicht nicht "klickt". Zweitens: Der geschützte Trainingsraum, den die VR-Brille ermöglicht, wird völlig unterschätzt! Bei der virtuellen Weiterbildung kann viel freier trainiert werden, da uns dort niemand über die Schulter schaut. "Nur" die KI schaut zu und gibt dann eine objektive Bewertung ab, anhand derer wir uns verbessern können. So erreichen wir mit dem VR-Training auch Menschen, die sich nie im Leben trauen würden, ein klassisches Präsentationstraining zu machen. Neben diesen sehr wichtigen Aspekten gibt es noch einige mehr: Auf Dauer ist eine VR-Lizenz kostengünstiger und nachhaltiger als ein klassisches Weiterbildungsformat wie ein Wochenendseminar.
In Deutschland tun wir uns mit der Digitalisierung ja bekanntlich ein bisschen schwer. Digitale Krankschreibungen, Patientenakte und Behördengänge – das funktioniert alles noch lang nicht reibungslos. Glaubst du, dass deutsche Unternehmen schon bereit sind für KI und VR in der Weiterbildung?
Ja, aber unbedingt! Wir sehen, dass immer mehr Unternehmen diesen Schritt schon gewagt haben. Die Wahrnehmung von VR hat sich besonders in den letzten zwei Jahren total gewandelt. Vorher mussten wir auf Messen, wenn wir VR EasySpeech vorgestellt haben, vor allem die Vorteile von VR erklären – jetzt kennen und schätzen sie ganz viele Unternehmen schon und suchen gezielt nach VR-Lösungen für ihre Personalabteilungen. Unsere VR-Brillen waren vorher oft die ersten, die neugierige Besucherinnen und Besucher getragen haben. Diese Ehre haben wir heute nicht mehr so oft. Aber das macht nichts, denn wir freuen uns, Unternehmen über konkrete Anwendungsmöglichkeiten zu beraten. Wer VR präsenter im Unternehmen machen will, der ist bei uns genau richtig. Dabei kommt es nicht darauf an, ein großes Personalentwicklungs-Team mitzubringen. Gerade kleine und mittelständische Unternehmen sind ganz vorn mit dabei, was VR angeht.
Das klingt vielversprechend! Aber welche Erfahrungen und technischen Kompetenzen muss ich denn mitbringen, wenn ich eine VR-Weiterbildung absolvieren möchte? Muss ich einfach nur die Brille aufsetzen oder noch etwas selbst programmieren?
Die Anwendung VR EasySpeech ist vorprogrammiert. Also einfach aufsetzen und los geht's! Wir haben die Anwendung intuitiv gestaltet und bekommen das auch von Userinnen und Usern immer wieder positiv bestätigt. Wer Offenheit und Neugier mitbringt, ist schon mit einem Bein drin in VR – und wir begleiten nach dem ersten gemeinsamen Set-up-Call, bei dem wir sicherstellen, dass auch alles reibungslos läuft, bei Bedarf auch die nächsten Schritte in der Anwendung.
Damit vielen Dank für den ersten Teil unseres Gesprächs, Caro! Nächstes Mal geht es mit ganz konkreten Tipps weiter und du verrätst uns, wie man VR im Unternehmen erfolgreich einführen kann. Wir sind gespannt!
Ist Virtual Reality Training etwas für Sie oder Ihr Unternehmen? Gerne beraten wir dabei, wie VR EasySpeech nach den eigenen Bedürfnissen eingesetzt werden kann – kostenlos und unverbindlich.